Kinderkleider Guide

Was ziehe ich meinem Kind bloss an?

Diese Frage stellen sich früher oder später wohl alle neuen Eltern. Darum haben wir unsere Kleidungs-Tipps für alle möglichen Situationen und Wetterlagen für dich zusammengestellt. Und ganz unten findest du noch ein paar praktische Grundsätze zum Thema.

Kleidung für Zuhause

Natürlich kommt es immer aufs Kind an und auf die Temperatur im Haus. Für kühle Temperaturen kannst du die Tipps "Bei Kälte" beachten und im Sommer die Tipps "Bei Hitze". Grundsätzlich sind temperaturausgleichende Materialien eine gute Wahl, daher empfehlen wir ganzjährig Kleidung aus Fasern, die dabei helfen, die Körpertemperatur konstant zu halten. So hat das Kind weder zu heiss noch zu kalt. Ideal dafür ist ein Wolle-Seide Gemisch.

Diese Wohnungskleidung ist auch ideal zum Tragen des Babys in einer Tragehilfe. Und sie dient als erste Schicht, die bei kaltem Wetter mit weiteren Schichten ergänzt werden kann.

  • Body/Strampler: Langärmlige Bodys oder Strampler aus Wolle-Seide oder Seide-Baumwolle eignen sich das ganze Jahr über als Wohnungskleidung und erste Schicht.
  • Leggings/Hosen: Auch bequeme Leggings oder Hosen gibt es aus Wolle-Seide und Seide-Baumwolle. Sie sind dünn und kuschlig und daher gut für drinnen geeignet. Über etwas dickere (Stoff-) Windelpopos passen etwas weiter geschnittene Hosen oder diese bequemen Pumphöschen am besten! Sie wachsen dank der anpassbaren Bündchen oft lange Zeit mit dem Baby mit.
  • Barfuss: Für die Entwicklung des gesamten Bewegungsapparates ist es von Vorteil, wenn das Kind seine Füsse und Zehen spürt und so oft wie möglich barfuss sein darf. Auch Socken sind für eine natürliche Entwicklung nicht nötig, denn sie haben negative Auswirkungen auf Tastsinn, Körpergefühl, Durchblutung und Beweglichkeit. Wenn die Füsse zu kalt sind, den Rumpf besser wärmen oder mit Stulpen Abhilfe schaffen. Auch draussen darf das Kind wenn möglich barfuss sein (im Prinzip so lange, bis auch Handschuhe nötig würden).

Kleidung zum Schlafen

Experten empfehlen aufgrund der SIDS-Prophylaxe einen kühlen Schlafplatz von etwa 18°C. Da dies bei uns nicht immer möglich ist, gerade im Sommer, ist es umso wichtiger, auf geeignete Kleidung zu achten. Das Baby sollte weder zu kalt noch zu warm haben. Gerade für kleine Babys - aber auch für ältere Kinder - eignen sich daher Naturfasern am besten, die temperaturausgleichende Eigenschaften haben. Dazu gehören Wolle oder Gemische aus Wolle-Seide und Seide-Baumwolle. Im Sommer haben Bambus- oder Seide-Kleider zudem eine kühlende Wirkung. Da Babys nicht unter die Decke gehören, sind Schlafsäcke eine gute Wahl. Auch diese gibt's aus Wolle oder im Sommer aus leichter Bio-Baumwolle.

  • Schlafoveralls: Pyjamas und Schlafstrampler gibts bei Herz an Herz in verschiedenen Ausführungen. Materialien wie Wolle, Wolle-Seide oder Bambus gleichen die Temperatur aus, was gerade beim Schlafen ein grosser Vorteil ist.
  • Schlafsack: Da Babys nachts nicht unter die Decke gehören, sind Schlafsäcke eine gute Wahl. Sie sorgen für eine Extraportion Wärme und können nicht weggestrampelt werden. Unsere leichten Woll-Schlafsäcke eignen sich gut fürs ganze Jahr. Wenn es im Sommer im Schlafzimmer sehr heiss wird, eignen sich leichtere Modelle aus Musselin.
  • Kuschlige Decken: Leichte Babydecken aus Wolle sorgen für kuschlige Zusatz-Wärme. Sie eignen sich bestens für kleine Schläfchen tagsüber im Arm, im Kinderwagen, in der Autoschale, in der Hängematte oder auch im Bett oder auf dem Sofa. Im Sommer ist eine UV-Decke eine gute Wahl.

Kleidung bei Sonne & Hitze

Bei Hitze sind luftige, langärmelige Kleider ideal, da sie gut vor der Sonne schützen. Ebenso sind ausgleichende und kühlende Materialien wie Hanf, Seide, Bambus oder Leinen eine gute Wahl. Ein passender Sonnenhut, eine geeignete Kinder-Sonnencreme und UV-Kleidung am Wasser schützen das Kind vor der Sonne.

Schau dir dazu unsere Wissens-Seite "Sommer, Sonne, Kind" an - dort findest du viele Tipps und alle Informationen zu Kleidung & Accessoires für heisse Temperaturen.

Kleidung bei Kälte & Schnee

Wenn es kalt ist, sind Schichten ideal. Dazwischen wird warme Luft gespeichert und das hält den Körper angenehm warm. Kleidung aus Wolle wärmt und hält durch die besonderen Eigenschaften der Fasern die Körpertemperatur konstant. Sie wärmt auch noch wenn sie nass wird, was im Winter bei Schnee besonders wertvoll ist. Nebst warmen Kleidern sind auch praktische Accessoires wie Mützen oder Stulpen ein Muss.

Wie das Schichten-Prinzip funktioniert und welche Kleider und Accessoires es für kühlere Tage gibt, haben wir auf der Wissens-Seite "Warm durch Herbst & Winter" übersichtlich für dich zusammengestellt. Ausserdem erfährst du auf der Seite "Tragen im Herbst & Winter", welche Kleidung sich für DICH eignet, wenn du dein Baby trägst.

Kinderschuhe

Wir sind Fan von Barfuss-Schuhen! Denn sie bieten deinem Kind ein authentisches Barfuss-Gefühl und haben viele Vorteile.

Anders als herkömmliche Schuhe, die oft stark gepolstert und stützend sind, sind Barfuss-Schuhe darauf ausgelegt, die natürliche Bewegung der Füsse zu fördern und die Füsse so zu trainieren, wie es die Evolution vorgesehen hat.

Auf unserer ausführlichen Wissens-Seite verraten wir dir, warum Barfuss-Schuhe für die Entwicklung von Kinderfüssen am besten sind, welche Modelle es gibt und wie du die passende Grösse für dein Kind ermittelst.

Ein paar Grundsätze zur Kleiderfrage

  • Jedes Kind ist anders. Was deine Nachbarin ihrem Baby anzieht muss für dein Baby nicht automatisch auch das Richtige sein. Und wenn wir selber kalt oder heiss haben, muss dasselbe nicht für unser Baby gelten. Es gibt hitzige Babys und solche die schneller frieren.
  • Fühle die Temperatur am Nacken. Ein guter Indikator um herauszufinden ob das Baby friert oder schwitzt ist der Nacken. Fühle im Halsausschnitt, ob die Haut kalt, angenehm warm oder eher schwitzig ist. Babys haben schnell mal kühle Hände oder Füsse. Das bedeutet nicht, dass das Baby zu kalt hat, sondern dass sein Körper richtig auf Kälte reagiert und die inneren Organe warm hält. (Sind die Extremitäten marmoriert, hat das Kind aber zu kalt.)
  • Eltern wärmen das Baby. Die Natur hat vorgesehen, dass Babys ihre ersten Monate hauptsächlich am Körper eines Erwachsenen verbringen. Dieser reguliert praktischerweise die Körpertemperatur des Kindes gleich mit. Je weniger Kleidungsschichten zwischen Kind und Trageperson sind, umso besser funktioniert der Wärmeaustausch. Übrigens: Bei Fieber kann (nur!) die Mutter durch Körperkontakt die Temperatur des Kindes regulieren und das Fieber so schonend und sanft senken.
  • Die Natur hat vorgesorgt. Babys haben noch viel braunes Fett - dieses hält den Körper warm ohne dass das Baby sich bewegen muss. Dieses äusserst nützliche Fett bleibt dem Körper erhalten, solange er regelmässig der Kälte ausgesetzt ist. Babys zu warm einzupacken ist daher kontraproduktiv. Der Körper kann so nicht mehr richtig auf die kalten Temperaturen reagieren und das braune Fett geht zurück.
  • Selbstbestimmung ist zentral. Je älter und selbständiger das Kind wird, desto mehr darfst du ihm vertrauen, dass es selber weiss, was es braucht. Kinder, die selbstbestimmt entscheiden dürfen, ob sie eine Jacke oder Mütze, ein langes oder kurzes Shirt anziehen wollen, entwickeln ein gutes Körpergefühl und ein Gespür dafür, was sie brauchen. Und dieses kann ganz anders sein als unser eigenes Empfinden, denn greifen wir nicht ein und packen die Kinder nicht zu warm ein, dann behalten sie ihr braunes Fett und können wunderbar mit kalten Temperaturen umgehen, was ihr Immunsystem zusätzlich stärkt.